Der schwarzblau glänzende Waldmistkäfer ist zurzeit auf den Waldwegen, bevorzugt in Buchenwäldern, in Massen zu beobachten. Er kümmert sich als Entsorgungsspezialist darum, dass der Kot der Säuger zügig vom Waldboden verschwindet. Nachts fliegt er mit fächerartig gespreizten Fühlerblättern durch den Wald, auf der Suche nach frischer Losung (Kot). Wird er fündig, beginnt er zügig mit seiner Arbeit.
Die Weibchen graben bis zu 50 cm tiefe Brutstollen, von denen mehrere Seitengänge abgehen, die in einer Brutkammer enden. Unterstützt werden sie dabei von den Männchen, die den Bodenaushub aus den Gängen transportieren. Nachdem das Weibchen begattet wurde, wird jeweils ein Ei in die Brutkammer gelegt. Jetzt transportieren die Eltern Pakete des Mistes zum Ei und in die Gänge. Der Kot dient als Nahrung für die Larven und sorgt gleichzeitig für wohlige Wärme. Erst im kommenden Frühjahr verlassen die Jungkäfer ihr unterirdisches Versteck, sind aber erst im zweiten Jahr geschlechtsreif.
Der Waldmistkäfer hat auch eine große ökologische Bedeutung, da er durch die Einarbeitung der Exkremente im Boden die Belüftung und damit die Bodenstruktur verbessert und das Einsickern von Wasser erleichtert wird. Gleichzeitig vernichtet er durch seine Arbeit zahlreiche Parasitenlarven.